Das Thema Elektromobilität wird immer wichtiger und präsenter: Denn auf den Straßen entdeckt man immer mehr E-Autos und immer mehr Modelle mit höheren Reichweiten kommen auf den Markt. Auch Ladestationen schießen aus dem Boden und ermöglichen es, längere Strecken zurückzulegen. Attraktive Elektromobilitäts-Förderungen machen den Kauf eines E-Autos noch reizvoller. Doch sind E-Autos wirklich umweltfreundlicher und welche Vorteile haben sie? Wir liefern Ihnen Informationen und Fakten zum Thema Elektromobilität und klären die 20 wichtigsten Fragen:
Welche Vorteile hat ein E-Auto?
Elektroautos haben eine Menge Vorteile: Mit einem E-Auto fahren macht nicht nur viel Spaß, es ist auch noch gut für die Umwelt und außerdem günstiger im laufenden Betrieb. So können Sie Fahrvergnügen mit einem guten Gewissen vereinbaren. Ein weiterer Pluspunkt: Wenn Ihr E-Auto Strom aus erneuerbaren Energien lädt, sind Sie noch energieeffizienter und nachhaltiger unterwegs.
Vorteile im Überblick:
- Geringere Betriebs- und Unterhaltskosten
- Höhere Energieeffizienz und Energierückgewinnung
- Leise im Betrieb
- Hohes Drehmoment für eine hohe Beschleunigung
- Weniger Treibhausgas- und Schadstoffemissionen
- Attraktive Förderungen
Was muss bei der Anschaffung eines E-Autos beachtet werden?
Sie interessieren sich für ein E-Auto? Dann sollten Sie bei der Anschaffung eines Elektroautos zwei Dinge beachten: die Lademöglichkeit und die Reichweite.
Haben Sie eine Lademöglichkeit in der Nähe? Denn die E-Fahrzeuge müssen kein Benzin oder Diesel tanken, sondern bekommen ihre Energie durch das Aufladen mit Strom. Deshalb müssen Sie vor der Anschaffung daran denken, dass Sie eine Ladestation benötigen, ob Zuhause, beim Arbeitsplatz oder an häufig besuchten Orten.
Außerdem müssen Sie vor der Anschaffung auch das Thema Reichweite bedenken: Welche Strecken wollen Sie mit Ihrem Elektroauto zurücklegen? E-Autos bieten sich besonders für kurze bis mittlere Strecken an. Denn in der Regel kommt man mit einer Akkuladung zwischen 150 und 400 km weit. Bei der Reichweite spielen Auto-Modell, Fahrweise und auch die Außentemperatur eine große Rolle. Natürlich sind auch längere Strecken und Urlaubsreisen möglich. Hier sollten Sie die Route gut im Voraus planen und an (Lade-)Pausen denken.
Welche Arten von E-Autos gibt es?
Herkömmlich unterscheidet man zwischen folgenden drei Arten von Elektroautos:
- Reine Elektrofahrzeuge (BEV): Diese werden nur durch den Elektromotor betrieben und haben keinen Verbrennungsmotor. Ihre Energie, welche sie über das Stromnetz oder eine Steckdose beziehen, wird in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Außerdem kann die Batterie auch durch die Rekuperation (Energiegewinnung beim Bremsen) geladen werden. Dies ist besonders im Straßenverkehr mit viel Stop-and-Go-Verkehr nützlich. Je nach Akkukapazität variiert die Reichweite. Moderne Fahrzeuge verfügen über Reichweiten von bis zu 500 km.
- Range Extender (REEV): Diese Fahrzeuge haben einen Verbrennungs- und Elektromotor. Allerdings treibt nur der Elektromotor das Auto an. Der Verbrennungsmotor erzeugt ausschließlich Strom für die Batterie, wenn diese einen niedrigen Ladestand hat. Es kann sowohl Strom als auch Kraftstoff getankt werden. Die rein elektrische Reichweite beträgt bis zu 200 km.
- Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug (PHEV): Hybrid-Fahrzeuge haben ebenfalls einen Verbrennungs- und einen Elektromotor eingebaut. Im Gegensatz zu den REEV-Fahrzeugen, treiben sowohl der Verbrennungs- als auch der Elektromotor das Auto an. Über eine Ladestation oder eine Steckdose wird die Batterie aufgeladen. Zusätzlich kann man sie über die zurückgewonnene Bremsenergie und den Verbrennungsmotor aufladen. Die Batterie ist allerdings deutlich kleiner. Deshalb liegt die durchschnittliche rein elektrische Reichweite bei ungefähr 50 km.
Wie hoch ist die Reichweite von Elektroautos?
Wie bei jedem Fahrzeug hängt die Reichweite von mehreren Faktoren ab: von der Fahrweise, von der Geschwindigkeit, ob die Klimaanlange oder Heizung in Betrieb ist usw. Grundsätzlich gilt: Je kälter die Temperaturen sind und je sportlicher der Fahrstil, desto weniger Kilometer Reichweite haben Sie mit dem E-Auto.
Ältere E-Automodelle haben eine Reichweite zwischen 100 und 200 km. Dahingegen haben neuere Modelle mittlerweile eine Reichweite von bis zu 400 km, Premiummarken sogar von bis zu 500 km. Da immer mehr Modelle mit Schnell-Ladeleistungen von bis zu 150kW auf den Markt kommen und das Ladenetz ständig größer wird, sind auch längere Fahrten möglich.
Wussten Sie, dass Österreichs Autofahrer*innen durchschnittlich 34 Kilometer pro Tag fahren? Dass über 95 % der Autofahrten in Österreich kürzer als 50 km sind? Dies zeigt, dass die Reichweite von E-Autos in den meisten Fällen für den Alltag mehr als ausreichend ist.
Wie ist das Fahrerlebnis mit einem E-Auto?
Das Fahrerlebnis ist ein besonders wichtiger Faktor beim Autokauf. Am Steuer eines Elektroautos eröffnet sich ein ganz besonderes Fahrgefühl: nahtlose Beschleunigung ohne Schaltvorgänge bei vollem Drehmoment. Und das Ganze nahezu geräuschlos. Denn bei E-Autos ist praktisch kein Geräusch zu hören, weder ein aufheulender Motor noch ein Brummen. Bei dieser Stille lässt sich die Fahrt noch mehr genießen – ein einzigartiges Fahrgefühl.
Elektrofahrzeuge lassen Verbrenner-Fahrzeuge mit viel Pferdestärke unter der Motorhaube einfach stehen. Denn ein E-Auto beschleunigt bereits aus dem Stand heraus spürbar schneller als Verbrenner-Fahrzeuge, da das maximale Drehmoment beim Beschleunigen aus dem Stand sofort fast komplett verfügbar ist.
Fahrspaß in den Kurven: Die Batterien sind schwer und werden deshalb am Boden des Fahrzeuges eingebaut. So liegt der Schwerpunkt des Elektrofahrzeugs sehr tief. Dadurch verhält es sich in Kurven besonders stabil und hat eine besonders gute Straßenlage – dies merkt man vor allem bei hohen Geschwindigkeiten.
Da Elektroautos selbst während dem Fahren beinahe lautlos sind, müssen seit 2019 alle neuen Fahrzeuge in der EU mit einem akustischen Fahrzeug-Warnsystem ausgestattet sein. So sollen Unfällen mit Fahrrädern oder Fußgängern vorgebeugt werden.
Wie finde ich unterwegs eine Ladestation?
Sie sind auf der Suche nach einer Ladestation? Es gibt verschiedene Webseiten und Apps, die Ihnen weiterhelfen. Beispielsweise bietet Ihnen der
vlotte Ladeatlas oder die
vlotte App einen guten Überblick über die öffentlichen Ladestationen in Vorarlberg und Umgebung. Des Weiteren zeigen viele Navigationssysteme von E-Autos öffentliche Ladestationen an.
Wie lange muss ein E-Auto laden?
Wie lange die Ladezeit eines E-Autos beträgt, hängt generell von drei Faktoren ab:
- Ladeleistung des Elektroautos
- Ladestation
- Ladekabel
Außerdem spielen noch Faktoren wie Zustand, Kapazität, Ladestand der Batterie und auch die Außentemperatur eine wichtige Rolle. Fast alle E-Autos zeigen die Restdauer des Ladevorgangs an, entweder am Info-Display oder in der App.
Wie funktioniert das Laden?
Das Aufladen unterscheidet sich im Wesentlichen kaum vom „normalen“ Tankvorgang: zur Ladestation fahren, aufladen, digital bezahlen und weiterfahren.
Folgend erklären wir Ihnen kurz die einzelnen Schritte:
- Verbinden Sie Ihr Elektrofahrzeug und die Ladestation mit dem Ladekabel. Dabei sollten Sie beachten, dass Sie bei einigen Ladestationen ein eigenes Kabel benötigen.
- Mit der RFID-Ladekarte oder einer App an der Ladestation können Sie sich identifizieren. Danach starten Sie den Ladevorgang. Wie lange das vollständige Aufladen dauert, wird oft auf dem Display im Fahrzeug oder an der Ladestation angezeigt.
- Ist der Akku wieder voll, müssen Sie zum Beenden des Ladevorgangs Ihr Auto entriegeln und das Ladekabel abziehen. Bei öffentlichen Schnellladestationen müssen Sie nochmal die Ladekarte zur Authentifizierung vorweisen, erst dann kann der Ladestecker abgesteckt werden.
Was kostet das Aufladen?
Oftmals ist es günstiger, wenn Sie Ihr E-Auto zu Hause aufladen. Angenommen Ihr Elektroauto hat eine durchschnittliche Batteriekapazität von 60,9 kWh und eine durchschnittliche Reichweite von etwa 320 km. Der aktuelle Strompreis beträgt ungefähr 16 Cent/kWh, Sie fahren ca. 15.000 km im Jahr und der Verbrauch liegt bei etwa 18 kWh/100 km – dann ergeben sich Ladekosten von 2,88€ pro 100 km. Auf das Jahr betrachtet sind dies 432€.
Wenn Sie Ihr Auto unterwegs aufladen, gelten je nach Anbieter unterschiedliche Tarife und Preismodelle. Gewöhnlich kostet eine Aufladung je nach Tarif, Akkugröße und Ladestation zwischen sechs und zehn Euro.
Kann ich beim Laden einen Stromschlag bekommen?
Nein. Aufgrund der guten Isolierung besteht keine höhere Stromschlag-Gefahr als bei anderen Elektrogeräten auch. Allerdings sollten Sie nur zertifizierte Ladekabel vom Hersteller bzw. Fachhandel kaufen und diese ordnungsgemäß verwenden.
Hinweis: Auch bei Regen oder Schnee besteht kein höheres Risiko. Denn diese Ladestationen sind für den Außenbereich geeignet und zertifiziert. Somit wird der Betrieb für Temperaturen zwischen -25° C und +40° C garantiert.
Mit welchen Kosten muss ich neben der Anschaffung bei einem E-Auto rechnen?
Aufgrund der Batteriekosten sind E-Autos im Vergleich zu Benzinern oder Diesel-Autos teurer. Diese Mehrkosten zahlen sich allerdings aus. Denn sowohl die Stromkosten als auch die Kosten für Service und Wartung fallen deutlich geringer aus. In ein paar Jahren amortisiert sich daher der Kaufpreis.
Zusätzlich sind reine E-Fahrzeuge in Österreich von der NoVa und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit.
Tipp: Förderangebote erleichtern den Einstieg in die E-Mobilität. Und für einen einfachen und unkomplizierten Vergleich können Sie die Ökobilanz und die Kosten mit dem
EMIL Elektromobilitätsrechner analysieren.
Was gibt es beim Kauf eines gebrauchten E-Autos zu beachten?
Es muss nicht immer ein Neuwagen sein. Auch E-Autos können Sie gebraucht kaufen. Wenn Sie sich überlegen ein gebrauchtes Elektrofahrzeug zu kaufen, dann sollten Sie folgende drei Dinge beachten:
- Batterie: Im Lauf der Jahre verliert die Batterie an Kapazität und somit das Auto an Reichweite. Von den Herstellern gibt es eine Garantie auf die Batterie. Diese beträgt entweder acht Jahre oder 160.000 Kilometer – je nachdem was zuerst eintritt. Wenn Sie ein Auto über einen Privatverkauf erwerben möchten, sollten Sie unbedingt eine Probefahrt machen. Starten Sie die Probefahrt mit vollem Akku. In der Regel können Sie nach ca. 50 Kilometer gut abschätzen, wie der Zustand der Batterie ist. Denn die im Auto angezeigte Restreichweite passt sich dem Fahrstil und der Temperatur an.
- Wärmepumpe: Hat das E-Auto eine Wärmepumpe eingebaut? Mittlerweile ist sie Standard, früher jedoch meist nur für einen Aufpreis. Der große Vorteil an einer Wärmepumpe ist, dass sie wesentlich weniger Energie für die Klimatisierung bzw. Beheizung des Fahrzeuges benötigt. Dadurch erhöht sich die Reichweite.
- Ladeleistung: Besonders wenn Sie häufiger längere Strecken fahren, sollte das Auto eine Schnellade-Möglichkeit (CCs oder CHAdeMO) besitzen. Moderne Fahrzeuge haben dies meist serienmäßig, bei früheren Modellen nur über einen Aufpreis.
Profitiere ich von Steuerbefreiungen durch mein E-Auto?
Beim Kauf eines Fahrzeuges, egal ob Motorrad oder Auto, fallen in Österreich Steuern an. Wenn Sie sich ein Elektrofahrzeug anschaffen, können Sie von Steuerbefreiungen profitieren:
- Bei der Anschaffung eines E-Autos mit einem Co2-Ausstoß von null Gramm fällt keine NoVA (Normverbrauchsabgabe) an.
- Die jährliche motorbezogene Versicherungssteuer entfällt.
- Für manche Elektrofahrzeuge (direkter Co2-Ausstoß von null Gramm) ist der Vorsteuerabzug möglich:
- Bei Anschaffungskosten bis maximal 40.000 € (aktuelle ertragssteuerliche Angemessenheitsgrenze) ist der Vorsteuerabzug immer möglich
- Sind die Anschaffungskosten höher als 80.000 € wird die Angemessenheitsgrenze um mehr als 100 Prozent überschritten und es ist kein Vorsteuerabzug möglich
- Bei Anschaffungskosten zwischen 40.000 € und 80.000 € ist der Vorsteuerabzug der ersten 40.000 € möglich
- Hybridfahrzeuge sind nicht vorsteuerabzugsberechtigt
Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlicher?
Ein ganz klares Ja.
Für die Herstellung von E-Autos, besonders für die Batterie, wird zwar mehr Energie benötigt. Betrachtet man allerdings das gesamte Fahrzeugleben, geben elektrisch betriebene Fahrzeuge um bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgase ab.
Gibt es überhaupt genügend Strom für alle E-Autos?
Ein ganz klares Ja.
Studien haben gezeigt, dass wenn die österreichischen Autofahrer*innen auf E-Fahrzeuge umsteigen würden, würde der Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent ansteigen. Diesen Anstieg würde das bestehende Stromnetz problemlos verkraften. Außerdem würden so Milliarden Euro, die momentan für importierte Treibstoffe und Öle ausgegeben werden, wegfallen. Mit diesem ersparten Geld könnte die Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Biomasse schneller ausgebaut werden.
Sind andere Treibstoffe nicht besser?
Wasserstoffe, Biokraftstoffe oder Erdgas – es gibt auch noch andere umweltfreundliche Treibstoffe.
Während Biokraftstoffe enorme Flächen benötigen, um den Gesamtbedarf abzudecken, ist Erdgas nicht weniger ein fossiler Brennstoff als Benzin oder Diesel. Wasserstoff-Fahrzeuge haben zwar Potenzial, allerdings fehlt es an der optimalen Infrastruktur. Plug-in-Hybride sind praktisch eine Mischform und somit „nur“ eine Übergangslösung.
Daher haben sich die Elektrofahrzeuge als einzige wahre ökologische Fahrzeuge etabliert. Andere Technologien sind entweder zu teuer oder nur in Nischen sinnvoll.
Was hat es mit der „grünen Nummer“ auf sich?
Die grüne Nummerntafel ist eine besondere Kennzeichnung für E-Fahrzeuge. Diese ist allerdings optional und muss beantragt werden.
Die Vorteile der grünen Nummer:
- Befreiung von Parkgebühren
- Exklusive Zufahrtsrechte
- Österreichweite touristische Vergünstigungen
Wie sicher sind E-Autos?
Ein E-Auto weist keine höheren Sicherheitsrisiken auf als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Denn auch E-Fahrzeuge müssen die standardisierten Crash-Tests bestehen.
Viele befürchten eine erhöhte Brandgefahr durch die Akkus oder sonstige vom Strom ausgehende Gefahren. Diese sind jedoch unbegründet. Denn gerade beim Batterie-Einbau werden zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So sind die Batterien geschützt und nicht explosiv.
Bei einem Unfall besteht ebenfalls keine erhöhte Brand- oder Explosionsgefahr. Denn Fälle, in denen sich der Akku bei einem Unfall durch mechanische Einwirkung selbst entzündet, sind äußerst selten.